Projekt Bibelschreiben

Das Neue Testament entdecken!

Unser Ziel ist es, das Neue Testament in 2022 gemeinsam abzuschreiben. Wer mitmachen will, kann sich auf unserer Internetseite genauer informieren.

Sei mit dabei!

Um was geht es?

Wir glauben daran, dass Jesus Christus durch die Bibel jedem einzelnen persönlich begegnen will. Deshalb möchten wir mit Euch gemeinsam das Neue Testament abschreiben.

Durch das eigenhändige Abschreiben werden die Worte nicht nur visuell erfasst, sondern das Geschriebene wird stärker in unserer Person verankert und bekommt eine persönliche Bedeutung.

Wer mitmachen will, kann sich in der Kapitel-Übersicht (siehe linke Spalte) ein freies Kapitel auswählen und sich in das Schreiben vertiefen.

Die Vorgaben:

Wir sind gespannt, was Du mit Gott dabei erlebst. Lass uns gerne daran teilhaben!

Das Wort mit Leib und Seele bewegen

Dass der Mensch schreiben kann, ist eigentlich ein Wunder. Die menschliche Hand, die ihrerseits ein Wunderwerk der Schöpfung ist, vollbringt beim Schreiben eine feinmotorische Meisterleistung. Was Gehirn und Hand zuwege bringen, ist überaus anspruchsvoll. Besonders natürlich, wenn das Geschriebene auch noch Hand und Fuss hat. Die Hand folgt den Weisungen des Gehirns und bewegt die Spitze des Schreibgeräts mit der Genauigkeit von einem Tausendstel Millimeter über das Papier. Diese Feinjustierung erfordert eine hohe Leistung des Gehirns. «Handschrift ist auch Hirnschrift», sagt Prof. Moritz Daum, Entwicklungspsychologe an der Universität Zürich. Deshalb ist die Schrift eines Menschen auch untrennbar mit seiner Persönlichkeit verbunden, und auch mit seiner seelischen Verfassung. Wenn ein Mensch mit der Hand schreibt, verbinden sich Denken, Vorstellungskraft, Kreativität, Erinnerungsvermögen, sprachliche Vorstellungen und haptische Fähigkeiten in einer einzigartigen, körperlich-seelischen Weise. Das ist mit dem Tippen an einer Tastatur nicht zu vergleichen: «Egal, wie stark man auf die Tastatur hämmert oder wie sanft man sie streichelt – das Geschriebene sieht auf dem Bildschirm stets gleich aus», sagte Prof. Daum einer Redakteurin der «Neue Zürcher Zeitung».
Schreiben ist mit dem Menschsein verbunden. Noch bevor Kinder richtig schreiben können, krakeln sie schon Einkaufszettel für ihre Puppe, so Prof. Daum. Die einzelnen Zeichen haben bereits Bedeutung, sie stehen symbolisch für etwas. Die Vorstellungskraft des Kindes, sein Mitteilungs- und Erinnerungsvermögen artikulieren sich hier. Es ist ein geistiger Akt, leiblich ausgeführt. Was für eine Armseligkeit, dass dem Schreiben in der Schule nicht mehr die angemessene Aufmerksamkeit gewidmet wird. 51 Prozent der Buben und 31 Prozent der Mädchen haben Mühe damit, von Hand zu schreiben, so der Deutsche Lehrerverband. Eltern sind gut beraten, mit ihren Kindern zu schreiben, sie zu animieren, Dinge aufzuschreiben, kleine Botschaften, Merkzettel, Gedanken.
Warum nicht auch als Erwachsener das Schreiben wieder entdecken, zum Beispiel mit dem Abschreiben von Worten der Heiligen Schrift? Bis ein Vers von Hand zu Papier gebracht ist, ist er bereits mehr als einmal gelesen – und bedacht, im Herzen bewegt. Das Schreiben ist ein erneutes Sich-dem-Wort-Aussetzen, ein Vergewissern. Nach dem Schreiben folgen die Augen den mit so viel Geschick geschwungenen Linien – und erneut wägen die Gedanken dieses Wort aus der Schrift. Solches Schreiben ist Bibelstudium mit Leib und Seele. Wie schön ist es doch, sich den Worten der Bibel so sinnlich, handschriftlich zu vergewissern und sich ihnen anzubefehlen: «Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf den HERRN harrt!» (Ps. 31,25).

Thomas Lachenmaier - mit freundlicher Genehmigung übernommen aus www.factum-magazin.ch